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Im Dunkel des Waldes

Veröffentlicht am 15.12.2016

Oft, wenn eine Spalte ist, wird das Dunkel des Waldes durch eine glühende Linie geschnitten. Die glühende Linie pendelt zwischen Orangerot und Purpur hin und her. Sie verglüht langsam in die Unendlichkeit und taucht lautlos in die Dämmerung ein. Das Moosgrün der Tannen verfärbt sich unaufhörlich in das Dunkelgrau der heraufziehenden Nacht. Zersplitterte Tröpfchen glitzern ein letztes Mal, bevor sie zurück in das breite Meer des Dunkels verschwinden.

Die zarten Wildkräuter, die während des Tages das Licht der Sonne wärmend aufnehmen, schließen ihre hellen Blütenblätter, sie bereiten sich auf die Nachtruhe vor.  Am nächsten Morgen, wenn die glühende Linie das nächtliche Schwarz verdrängt und die Sonne hellrot mit lila Streifen den Tag einläutet, erwachen die Waldblümchen in goldene Strahlen gebadet zu neuem Leben, öffnen langsam ihre Blüten und strecken ihre Köpfchen dem Licht entgegen.

Die grauen Granitblöcke, die seit Jahrmillionen an der gleichen Stelle im Walde ruhen, erheben sich behäbig und schwer aus dem hauchzarten Morgennebel.  Ein neuer Tag beginnt.

 

Der erste Satz ist entnommen: Adalbert Stifter "Aus dem bayerischen Walde". Christine Fischer hat ihn fortgeschrieben

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